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   VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18 A   

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VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18 A (https://dejure.org/2021,74677)
VG Berlin, Entscheidung vom 15.04.2021 - 31 K 237.18 A (https://dejure.org/2021,74677)
VG Berlin, Entscheidung vom 15. April 2021 - 31 K 237.18 A (https://dejure.org/2021,74677)
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Volltextveröffentlichung

  • milo.bamf.de

    AsylG, § 3 Abs 1
    Guinea: Flüchtlingseigenschaft bei politischer Verfolgung eines oppositionellen Musikers

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (16)

  • VG Trier, 15.07.2019 - 6 K 3961/18
    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Ausgehend von dieser Auskunftslage ist auch in der Rechtsprechung anderer Verwaltungsgerichte anerkannt, dass es in Guinea in Einzelfällen zu einer politischen Verfolgung oppositionell eingestellter und aktiver Personen kommen kann (vgl. z.B. VG Minden, Urteil vom 25. Januar 2019 -10 K 4122/17.A -, juris Rn. 49; im dort konkret zur Entscheidung stehenden Fall eines Aktivisten der UFDG ohne herausgehobene Stellung allerdings verneint; s. femer etwa VG Trier, Urteil vom 15. Juli 2019 - 6 K 3961/18.TR -, juris: Einzelfall einer Verfolgung wegen Unterstützung der oppositionspolitischen Tätigkeit eines Onkels).

    Dem Kläger kommt auch insoweit zunächst die Beweiserieichterung aus Art. 4 Abs. 4 der Richtlinie 2011/95/EU zugute (vgl. auch VG Trier, Urteil vom 15. Juli 2019, a.a.O.).

    Zwar geht das Auswärtige Amt (a.a.O., S. 11) davon aus, dass Betroffene im Fall ethnischer Unruhen in der Vergangenheit die "theoretische" Möglichkeit gehabt hätten, in die von anderen Ethnien bewohnten Nachbarregionen zu flüchten (zu den Unruhen 2013 in Waldguinea zwischen Angehörigen der Ethnien Kissi und Guerze), Daraus dürfte aber nicht in pauschaler und generalisierender Weise gefolgert werden können, es bestehe in Guinea "grundsätzlich in den meisten Fällen die Möglichkeit, staatlicher Verfolgung, Repressionen Dritter sowie Fällen regionaler Instabilität durch Umzug in einen anderen Teil des Landes auszuweichen" (so aber VG Würzburg, Urteil vom 11. Dezember 2020 - W 10 K 19.32233 juris Rn. 28; vgl. für die Verneinung einer inländischen Fluchtalternative im Fall einer politischen Verfolgung in Guinea dagegen etwa auch VG Trier, Urteil vom 15. Juli 2019, a.a.O.).

  • BVerwG, 19.04.2018 - 1 C 29.17

    Subsidiär schutzberechtigte Ausländer können nicht zusätzlich auf ein nationales

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Die von § 3a Abs. 3 AsylG verlangte Verknüpfung zwischen den in § 3 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. § 3b AsylG genannten Verfolgungsgründen und den in § 3a Abs. 1 und 2 AsylG als Verfolgung eingestuften Handlungen oder dem Fehlen von Schutz vor solchen Handlungen setzt voraus, dass die Maßnahme darauf gerichtet ist, den von ihr Betroffenen gerade in Anknüpfung an einen oder mehrere Verfolgungsgründe zu treffen (vgl. dazu sowie zum Folgenden nur BVerwG, Urteil vom 19. April 2018 - BVerwG 1 C 29/17 juris Rn. 13 m.w.Nachw.).

    Der anzuwendende Prognosemaßstab ist der der beachtlichen Wahrscheinlichkeit (vgl. dazu sowie zum Folgenden BVerwG, Urteile vom 19. April 2018, a.a.O., Rn. 14, vom 20. Februar 2013 - BVerwG 10 C 23/12 -, juris Rn. 32, und vom 1. Juni 2011 - BVerwG 10 C 25/10 -, juris Rn. 22, sowie Beschluss vom 15. August 2017 - BVerwG 1 B 120/17 u.a. - juris Rn. 8).

  • VG Würzburg, 11.12.2020 - W 10 K 19.32233

    Kein Abschiebungsverbot hinsichtlich Guinea für jungen, gesunden Mann ohne

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Zwar geht das Auswärtige Amt (a.a.O., S. 11) davon aus, dass Betroffene im Fall ethnischer Unruhen in der Vergangenheit die "theoretische" Möglichkeit gehabt hätten, in die von anderen Ethnien bewohnten Nachbarregionen zu flüchten (zu den Unruhen 2013 in Waldguinea zwischen Angehörigen der Ethnien Kissi und Guerze), Daraus dürfte aber nicht in pauschaler und generalisierender Weise gefolgert werden können, es bestehe in Guinea "grundsätzlich in den meisten Fällen die Möglichkeit, staatlicher Verfolgung, Repressionen Dritter sowie Fällen regionaler Instabilität durch Umzug in einen anderen Teil des Landes auszuweichen" (so aber VG Würzburg, Urteil vom 11. Dezember 2020 - W 10 K 19.32233 juris Rn. 28; vgl. für die Verneinung einer inländischen Fluchtalternative im Fall einer politischen Verfolgung in Guinea dagegen etwa auch VG Trier, Urteil vom 15. Juli 2019, a.a.O.).
  • EGMR, 23.02.2012 - 27765/09

    Italiens Flüchtlingspolitik: Rechte auch auf hoher See

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Dieser in dem Tatbestandsmerkmal "aus der begründeten Furcht vor Verfolgung" des Art. 2 Buchst, d der Richtlinie 2011/95/EU (sog. Qualifikationsrichtlinie) enthaltene Wahrscheinlichkeitsmaßstab orientiert sich an der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), der bei der Prüfung des Art. 3 EMRK auf die tatsächliche Gefahr abstellt ("real risk"; vgl. z.B. EGMR, Urteile vom 17. Januar 2012 - 8139/09, Othmann /Vereinigtes Königreich -, NVwZ 1013, 487 , vom 23. Februar 2012 - 27765/09, Hirsi Jamaa u.a./ltalien NVwZ 2012, 809 , und vom 28. Februar 2008 - 37201/06, Saadi/Italien -, NVwZ 2008, 1330 ).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 29.01.2021 - 3 B 109.18

    Asylverfahren Syrien; Wehrdienstverweigerung; Zuerkennung von Flüchtlingsschutz

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Abgesehen vom Sonderfall des Art. 9 Abs. 2 Buchst, e der Richtlinie 2011/95/EU bzw. § 3 Abs. 2 Nr. 5 AsylG hat auch der Gerichtshof der Europäischen Union im Urteil vom 19. November 2020 - C-238/19 - (juris Rn. 54 ff.) keine allgemeinen neuen Beweislastregeln im Asylprozess aufgestellt, die dem von der deutschen Rechtsprechung angelegten Maßstab generell widersprechen (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. Januar 2021 - OVG 3 B 109.18 -, juris Rn. 63 f.).
  • BVerwG, 20.02.2013 - 10 C 23.12

    Ahmadiyya-Glaubensgemeinschaft; Ahmadis; Flüchtlingsanerkennung; Folgeverfahren;

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Der anzuwendende Prognosemaßstab ist der der beachtlichen Wahrscheinlichkeit (vgl. dazu sowie zum Folgenden BVerwG, Urteile vom 19. April 2018, a.a.O., Rn. 14, vom 20. Februar 2013 - BVerwG 10 C 23/12 -, juris Rn. 32, und vom 1. Juni 2011 - BVerwG 10 C 25/10 -, juris Rn. 22, sowie Beschluss vom 15. August 2017 - BVerwG 1 B 120/17 u.a. - juris Rn. 8).
  • EuGH, 19.11.2020 - C-238/19

    Im Kontext des Bürgerkriegs in Syrien spricht eine starke Vermutung dafür, dass

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Abgesehen vom Sonderfall des Art. 9 Abs. 2 Buchst, e der Richtlinie 2011/95/EU bzw. § 3 Abs. 2 Nr. 5 AsylG hat auch der Gerichtshof der Europäischen Union im Urteil vom 19. November 2020 - C-238/19 - (juris Rn. 54 ff.) keine allgemeinen neuen Beweislastregeln im Asylprozess aufgestellt, die dem von der deutschen Rechtsprechung angelegten Maßstab generell widersprechen (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 29. Januar 2021 - OVG 3 B 109.18 -, juris Rn. 63 f.).
  • BVerwG, 04.07.2019 - 1 C 37.18

    (materielle) Beweislast; Auslandsaufenthalt; Beweiserleichterung;

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Der Prognosemaßstab der beachtlichen Wahrscheinlichkeit ändert nichts daran, dass sich das Gericht gemäß § 108 Abs. 1 Satz 1 VwGO bei verständiger Würdigung der (gesamten) Umstände des Einzelfalls auch von der Richtigkeit der gewonnenen Prognose die volle Überzeugungsgewissheit zu verschaffen hat (vgl. BVerwG, Urteil vom 4. Juli 2019 - BVerwG 1 C 37/18 juris Rn. 19 m.w.Nachw.).
  • OVG Nordrhein-Westfalen, 29.10.2020 - 9 A 1980/17
    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Das beinhaltet auch, dass er die in seine eigene Sphäre fallenden Ereignisse und persönlichen Erlebnisse wiedergeben muss, die geeignet sind, den behaupteten Schutzanspruch lückenlos zu tragen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 19. Oktober 2001 - BVerwG 1 B 24/01 -, juris Rn. 5; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 29. Oktober 2020 - 9 A 1980/17.A -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 20. Juli 2020 - A 9 S 482/19 -, juris Rn. 28).
  • VGH Baden-Württemberg, 20.07.2020 - A 9 S 482/19

    Keine landesweite Verfolgung von Mitgliedern eines Studentenkultes in Nigeria

    Auszug aus VG Berlin, 15.04.2021 - 31 K 237.18
    Das beinhaltet auch, dass er die in seine eigene Sphäre fallenden Ereignisse und persönlichen Erlebnisse wiedergeben muss, die geeignet sind, den behaupteten Schutzanspruch lückenlos zu tragen (vgl. BVerwG, Beschluss vom 19. Oktober 2001 - BVerwG 1 B 24/01 -, juris Rn. 5; OVG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 29. Oktober 2020 - 9 A 1980/17.A -, juris Rn. 36; VGH Baden-Württemberg, Urteil vom 20. Juli 2020 - A 9 S 482/19 -, juris Rn. 28).
  • BVerwG, 15.08.2017 - 1 B 120.17

    Unterschiede bei der tatsächlichen Bewertung identischer Tatsachengrundlagen;

  • EGMR, 17.01.2012 - 8139/09

    Othman (Abu Qatada) ./. Vereinigtes Königreich

  • BVerwG, 19.10.2001 - 1 B 24.01

    Aufklärungspflicht; Beweisführungspflicht; Glaubhaftmachung; Mitwirkungspflicht;

  • VG Minden, 25.01.2019 - 10 K 4122/17

    Posttraumatische Belastungsstörung UFDG

  • BVerwG, 01.06.2011 - 10 C 25.10

    Rechtskraft; Wiederholungsverbot; Rücknahme; Widerruf; Widerruf der

  • EGMR, 28.02.2008 - 37201/06

    Saadi ./. Italien

  • VG Berlin, 07.09.2022 - 31 K 424.19
    Diese war unter anderem dadurch geprägt, dass zwar keine systematische und flächendeckende staatliche Unterdrückung oppositioneller oder sonstiger Gruppierungen erfolgte, es jedoch insbesondere anlässlich von Demonstrationen immer wieder zu Zusammenstößen mit den guineischen Sicherheitskräften sowie gewaltsamen oder sogar tödlichen Übergriffen und (willkürlichen) Verhaftungen durch die Sicherheitskräfte kam; daneben kam es auch im Rahmen individuell motivierter Aktionen der Sicherheitskräfte gegen die guineische Zivilgesellschaft und Bevölkerung zu Übergriffen (z.B. Plünderungen) und schweren Menschenrechtsverletzungen (z.B. übermäßige Gewaltanwendung, willkürliche Festnahmen und Folter; vgl. nur VG Berlin, Urteil vom 15. April 2021 - VG 31 K 237.18 A -, juris ; s. in ähnlich gelagerten Fällen wie dem vorliegenden daneben etwa auch VG Berlin, Urteile vom 7. Juni 2022 - VG 31 K 217.19 A -, S. 10 d. amtl. Abdr., vom 13. Mai 2022 - VG 31 K 433.19 A -, S. 10 f., d. amtl. Abdr., und vom 4. Mai 2022 - VG 31 K 317.18 A -, S. 8 f. d. amtl. Abdr.).
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